Mittwoch, 16. November 2011

Charakter eines Muslims

ich habe für euch einige Ahadith zusammengestellt, wie Muslime sich untereinander verhalten sollten, wenn sie sich um Allahs ta´ala Willen lieben und wie sie sich dies zeigen sollten.

Lieben um Allahs Willen

Abu Huraira (r) berichtet, dass der Prophet (s) erzählte: Ein Mann machte sich auf, einen Bruder in einem anderen Dorf zu besuchen. Allah, der Erhabene, sandte ihm einen Engel auf seinen Weg. Als der Mann unterwegs den Engel traf, fragte ihn dieser: "Wohin gehst du?" Er antwortete: "Ich will meinen Bruder besuchen, der in diesem Dorf lebt." Er fragte: "Hast du bei ihm etwas (geschäftliches) zu erledigen?" Der Mann sagte: "Nein. Nichts, außer dass ich ihn Liebe um Allahs willen." Er (der Engel) sagte zu ihm: "Ich bin ein Bote Allahs, gesandt um dir zu sagen, dass Allah dich liebt, wie du deinen Bruder um Allahs willen liebst." (Muslim)

Abu Musa al-Asch'ari (r) überliefert, dass der Prophet (s) sagte: "Jeder wird (am Jüngsten Tag) mit denen sein, die er liebt." (Al-Bukhari und Muslim)
Eine andere Version lautet: Der Prophet (s) wurde gefragt: "Wie steht es um eine Person, die jemanden liebt, sich aber ihm nicht zugesellt?" Er antwortete: "Jeder wird (am Jüngsten Tag) mit denen sein, die er liebt."
Abu Huraira (r) überliefert, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: Am Tag des Gerichts wird Allah, der Erhabene, verkünden: "Wo sind diejenigen, die einander Lieben, um Meiner Erhabenheit willen? Heute werde ich sie durch Meinen Schutzschatten schützen, an diesem Tag, an dem es keinen Schatten gibt außer Meinen." (Muslim)

Abu Huraira überliefert, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: "Bei Allah, in Dessen Händen meine Seele ist, ihr werdet nicht ins Paradies kommen, wenn ihr nicht glaubt (an den Islam), und ihr werdet nicht glauben, solange ihr euch nicht gegenseitig liebt. Darf ich euch erzählen, wie ihr euch gegenseitig liebt? Verbreitet Frieden und Grüße unter den Menschen." (Muslim)

Abu Idris al-Khaulani (r) erzählte: Als ich einst die (große) Moschee in Damaskus betrat, sah ich einen fröhlichen jungen Mann, der von Gläubigen umgeben war. Sie hörten (ihm) zu und diskutierten und ließen ihn unter sich entscheiden, wobei sie sein Urteil immer annahmen. Ich fragte, wer er sei, und mir wurde gesagt, er sei der Gefährte (des Propheten (s)) Mu’adh ibn Dschabal (r). Am nächsten Tag eilte ich zur Moschee, doch musste ich feststellen, dass er bereits angekommen und in sein Gebet vertieft war. Ich wartete, bis er sein Gebet beendet hatte, und ging von vorn zu ihm. Nachdem ich ihn begrüßt hatte, sagte ich: "Bei Allah, ich Liebe dich." Er sagte: "Um Allahs willen?" Ich antwortete: "Ja, um Allahs willen." Er sagte wieder: "Um Allahs willen?" Ich antwortete: "Ja, um Allahs willen." Dann hielt er die Falte meines Hemdes fest, zog mich näher zu sich und sagte: "Höre die frohe Botschaft! Ich habe den Propheten (s) sagen hören: 'Allah hat entschieden: Es ist Meine Pflicht, Meine Liebe denen zu geben, die einander um Meinetwillen Lieben, die sich um Meinetwillen treffen, sich um Meinetwillen besuchen." (Malik)
[Riyad us-Salihin Nr. 382]

Abu Karima al-Miqdäd ibn Ma'd Yakarib (r) berichtet, dass der Prophet (s) sagte: "Wenn einer seinen Bruder liebt, sollte er ihm das mitteilen." (Abu Dawud und At-Tirmidhi)

Nach At-Tirmidhi ist dies ein gesunder Hadith (sahih)
Anas (r) erzählte: Einst saß (unter uns) ein Mann beim Propheten, als ein anderer Mann an ihm vorbeikam, und erster sagte: "Oh Gesandter Allahs (s), ich Liebe diesen Mann." Der Prophet (s) fragte: "Hast du ihm das gesagt?" Er sagte: "Nein." Der Prophet (s) sagte: "Sag es ihm!" So ging er also zu dem Mann und sagte ihm: "Ich Liebe dich um Allahs willen." Und der Andere erwiderte: "Möge Allah, um Dessentwillen du mich liebst, dich ebenfalls Lieben." (Abu Dawud)

Dieser Hadith ist zuverlässig überliefert (isnad sahih)
Abul-Abbas Sah! ibn Sa'd as-Sa'idi (r) erzählte, dass ein Mann zum Propheten (s) kam und ihn bat: "Oh Gesandter Allahs, zeige mir eine Tat, durch die ich, indem ich sie tue, die Liebe Allahs und der Leute gewinne." Der Prophet (s) sagte zu ihm: "Entsage dem Diesseits, und Allah wird dich lieben; und entsage dem, wonach sich die Leute sehnen, und sie werden dich lieben." (Ibn Madscha und andere) Dies ist ein guter Hadith (hasan).

Das gegenseitige Bewundern und jemandem zu sagen, dies und das mag ich so sehr an dir, ist im Islam nicht erlaubt, da es stolz macht und die Gottesfurcht mindert.
Es gibt einen Hadith dazu, den ich leider nicht gefunden habe. Mit meinen Worten lautet er folgendermaßen:
Es saßen Männer zusammen und sie bewunderten sich gegenseitig, wie toll und gut sie doch sind. Da nahm ein Mann eine Hand voll Sand und warf sie dem anderen in den Mund.

Möge Allah uns mit denen im Cennet zusammen sein lassen, die wir um Seinet Willen lieben.
Möge Allah die Liebe zu unseren Geschwistern im Islam in unsere Herzen setzen.
Vier Prinzipien für einen noblen Charakter:
Ibn Qayyim al-Jawziyyah
Es ist nicht vorstellbar, dass jemand einen noblen Charakter besitzen kann, außer dass er auf vier Säulen gegründet ist:
  • Die Erste: Sabr (Geduld)
  • Die Zweite: ‘Iffah (Keuschheit)
  • Die Dritte: Shujaa’ah (Mut, Tapferkeit)
  • Die Vierte: Adl (Gerechtigkeit)
Geduld, regt ihn an tolerant zu sein, seinen Zorn zu kontrollieren, Unheil, das er von anderen erhält, zu ertragen und nachsichtig und bedacht in seinen Entscheidungen zu sein. Es motiviert ihn behutsam zu sein und nicht hastig und ungestüm.

Keuschheit, regt ihn an jegliches unbesonnenes Merkmal zu vermeiden, ob in seinen Aussagen oder Handlungen, und unterstützt ihn einen Sinn von Anstand und Rechtschaffenheit zu haben, welches der Inbegriff allen Gutes ist. Es hütet ihn vor Unzucht, Geiz, Lügen, Verleumdung und die Verbreitung von Geschichten, um Trennung und Zwietracht zwischen den Leuten zu verursachen.
Mut/Tapferkeit, regt ihn an einen Sinn von Selbstachtung zu haben, hohen Wert darauf zu legen und noble Umgangsformen zu haben und diese als einen Teil seiner natürlichen Bestimmung zu machen. Es unterstützt ihn ebenfalls sich anzustrengen und selbstlos zu sein, was im Wesentlichen wahre Tapferkeit ist und zu einem starken Willen und Selbstbestimmung führt. Es unterstützt ihn sich von seinen leidenschaftlichen minderen Begierden zu distanzieren, seinen Zorn zu kontrollieren und nachsichtig zu sein, weil er dadurch sein Naturell kontrollieren kann, es bei den Zügeln packen kann und sein heftiges und schädliches Verhalten zügeln kann, wie der Gesandte Allahs r sagte:
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allah, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Der wahre Starke ist nicht derjenige, der in einem Ringkampf siegt, sondern der wahre Starke ist derjenige, der sich in seinem Zorn beherrscht.“
[Sahih Al-Bucharyy Nr. 6114]
Dies ist wahre, echte Tapferkeit und es ist der einzige Charakterzug, den der Sklave nutzt, um seinen Gegner zu überwinden.
Gerechtigkeit, unterstützt ihn objektiv in seinem Benehmen gegenüber Leuten zu sein und gemäßigt zwischen den beiden Extremen, Nachlässigkeit und Extremismus, zu sein. Es motiviert ihn selbstlos und Gütig zu sein, welches der Mittelweg ist, zwischen absoluter Erniedrigung und Arroganz, und dies als ein Teil seiner Bestimmung und Aufmachung zu machen. Es unterstützt ihn tapfer zu sein, welches der Mittelweg zwischen Feigheit und Unbedachtsamkeit ist, und nachsichtig zu sein, welches der Mittelweg zwischen extrem unnötigen Zorn und Niederträchtigkeit ist.
Diese vier tugendhaften Charaktereigenschaften sind die Hauptlinie und Ursprung von allen noblen Manieren und die Basis von allen widerwärtigen und schändlichen Charaktereigenschaften ist auf vier Säulen aufgebaut:
  • Die Erste: Jahl (Unwissenheit)
  • Die Zweite: Dhulm (Unterdrückung)
  • Die Dritte: Shahwah (seinen minderen Gelüsten zu folgen)
  • Die Vierte: Ghadab (Zorn)

Unwissenheit, erlaubt ihn Gutes in der Form von Schlechtem und Schlechtes in der Form von Gutem zu sehen und das als unvollkommen zu betrachten, was vollkommen ist, und das als vollkommen zu betrachten, was unvollkommen ist.
Unterdrückung, veranlasst ihn Dinge an Plätzen anzubringen, welche ihnen nicht entsprechen, so wird er zornig, wenn es Zeit ist glücklich zu sein und glücklich, wenn es Zeit ist zornig zu sein. Er ist unwissend und hastig, wenn es Zeit ist bedacht zu sein und bedacht, wenn es Zeit ist hastig zu sein. Er ist geizig, wenn es Zeit ist selbstlos zu sein und selbstlos, wenn es Zeit ist knauserig zu sein. Er ist schwach, wenn es Zeit ist tapfer zu sein und Verantwortung zu übernehmen und er übernimmt die Verantwortung, wenn es Zeit ist einen Schritt zurück zu gehen (und jemand anderes die Initiative ergreifen zu lassen). Er ist behutsam und nachsichtig, wenn es Zeit ist rau und standhaft zu sein und er ist rau und standhaft, wenn es Zeit ist nachsichtig zu sein. Er ist bescheiden, wenn es Zeit ist anspruchsvoll zu sein und Arrogant, wenn es Zeit ist bescheiden zu sein.
Seine minderen Gelüste zu folgen, unterstützt ihn fleißig in der Erlangung dessen zu sein, was die Seele in brünstig begehrt und geizig und gierig zu sein. Es unterstützt ihn sich selbst mit allen Arten von verabscheuungswürdigen und unüberlegten Merkmalen zu schmücken.
Zorn, animiert ihn arrogant, eifersüchtig und neidisch zu sein, Feindschaften gegenüber anderen zu hegen und unbedacht und schamlos zu sein.
Die Basis dieser vier abscheulichen und tadelnswerten Charaktereigenschaften sind zwei Säulen:
Entweder Selbst- Schändlichkeit oder Selbst- Hochmut.
Möge Allah uns eine guten Charakter geben und uns vor Unwissenheit,Hochmut, Zorn und unterdrückung bewahren!
Amiin



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